Fachbegriffe aus der Schiesstechnik
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Abzug
Mechanisches bzw.elektromechanisches Teil zum Auslösen des Schusses, das das Schlagstück aktiviert und somit die Patrone zum Zünden bringt bzw. die Druckluft freigibt.
Adrenalin
Menschliches Hormon, das in der Nebenniere produziert wird und u.a. den Herzschlag beschleunigt, den Blutdruck erhöht und die Durchblutung der Haut verringert.
Aerobe Bewegung
Körperliche Tätigkeit der Muskulatur, zu der Sauerstoff benötigt wird.
Akkommodation
Reflexartige Schärfeeinstellung des Auges auf eine bestimmte Entfernung, ausgelöst durch ein unscharfes Bild auf der Netzhaut.
Anaerobe Bewegung
Körperliche Tätigkeit, bei der Sauerstoffmangel herrscht und der Körper eine "Sauerstoff-Schuld" eingeht.
Äusserer Anschlag
Von aussen sichtbare Körperhaltung eines Schützen beim Schiessen.
Auslösegesamtzeit
Zeit vom Fallen der ersten Abzugsklinke bis zum Zünden der Patrone oder, je nach Definition, bis das Geschoss die Mündung verlässt.
Automatik
1. Eine ungenaue Bezeichnung für eine Selbstladepistole
2. Ein unbewusster Akt.
Autonomes Nervensystem
Das vegetative Nervensystem, das die Funktion der inneren Organe regelt und nicht direkt vom Gehirn kontrolliert werden kann.
Druckpunkt
Spürbarer Stop auf dem Abzugsweg. Stellung der Abzugszunge unmittelbar vor dem Auslösen.
Duell
Zweite Hälfte des Sportpistolenprogramms, bei dem sechs Fünferserien auf Drehscheiben geschossen werden.
Dominierendes Auge
Das gradlinig auf einen Gegenstand blickende Auge.
Einschiessen
Vorgang, bei dem der Schütze die Visierung so einstellt, dass Scheibenmitte und Treffpunkt zusammenfallen.
Elektromyographie
Elektrische Messung und Aufzeichnung der Muskelanspannung.
Fähigkeit
Bereits vorhandene Verhaltensweisen durch Vererbung, bestimmte körperliche Besonderheiten und ähnliches.
Fertighaltung
Ausgangsposition beim Duell- oder Schnellfeuerschiessen. Die Waffe muss am ausgestreckten Arm mindestens 45 Grad aus der Waagerechten abgesenkt werden. Beim Duellschiessen muss der Schütze in die Fertighaltung zurückgehen.
Fertigkeit
Antrainierbare, erlernte Verhaltensweise, Gegensatz zu Fähigkeiten.
Glukose
Dextrose oder Traubenzucker, ein natürlich vorkommender Zucker, der wichtig für die Energieproduktion im Körper ist.
Glycogen
Tierische Stärke. In dieser Form werden Kohlehydrate im Körper eingespeichert.
Grosskaliber
Nach UIT-Regeln von 7,62mm (.32) bis 9mm (.38Special).
Gruppe
Eine Ansammlung von Schusslöchern auf der Scheibe. Die Grösse der Gruppe, die Lage und Ausrichtung können analysiert werden.
Halte
Fachbegriff aus der Biomechanik, der den statischen Zustand im Anschlag beschreibt (Gegensatz zur Bewegung).
Hyperventilation
Übermässiges, schnelles Einatmen führt zu einem Sauerstoff-Überschuss im Körper, der sich unter anderem durch Muskelzittern äussert.
Innerer Anschlag
Von aussen nicht sichtbarer Spannungszustand der Muskulatur usw. im Anschlag.
Iris
Teil des menschlichen Auges, das durch Vergrössern oder Verkleinern einer Öffnung den Lichteinfall auf die Netzhaut und die Schärfentiefe reguliert. Kurzform für Irisblende, ein Zubehörteil der Schiessbrille, mit dem der Schütze den Lichteinfall und Schärfentiefe selbst regulieren kann.
Isometrie
Spezielle Form des Muskeltrainings, bei dem die Länge der Muskeln gleichbleibt und nur die Muskelspannung erhöht wird. Die meisten Belastungen der Muskulatur im Schiesssport sind isometrisch. Übungen dienen zur Steigerung der Maximalkraft, wenn keine schnellkräftigen Bewegungen erforderlich sind.
Isotonie
Im Gegensatz zur Isometrie wird hier die Länge des Muskels gestreckt, obwohl die Spannung der Muskulatur konstant bleibt.
Kaliber
Durchmesserangabe für Läufe oder Geschosse. Im amerikanischen Sprachgebrauch werden diese Masse nicht in Millimetern, sondern in Zoll angegeben (1 Zoll, 1" = 25,4 Millimeter). Bei Einheiten unter einem Zoll entfällt die "0" vor dem Dezimalpunkt (Beispiel: .22 anstatt 0,22 Zoll).
Kleinkaliber
Alle Patronen-Kaliber bis 7,62mm (.32) ausser Druckluft-Kaliber 4,5mm.
Lichthöfe
Lichtspalte zwischen Kimmeneinschnitt und der linken und rechten Kornseite. Die Breite der Lichthöfe sollte zusammen etwa Kornbreite ergeben. Beim OSP-Schiessen ist das Verhältnis bei einigen Spitzenschützen bis zu 2:1, also jeder Lichthof so breit wie das Korn.
Magazin
Herausnehmbares Teil einer Selbstladepistole, das die Patronen aufnimmt und einzeln dem Verschluss zuführt.
Mentales Training
Trainingsform, bei der sich ein Bewegungsablauf in Gedanken vorgestellt wird.
Milchsäure
Abfallprodukt bei der Energiegewinnung im Muskel. Entsteht bei anaerober (sauerstoffloser) Betätigung, verklebt die Muskelfasern und führt zum berüchtigten Muskelkater. Milchsäure (Laktat) wird erst durch neue Sauerstoffzufuhr abgebaut (in geringem Mass durch Wärme, heisse Duschen unmittelbar nach der Belastung).
Muskeltonus
Andauernde leichte Grundspannung der Muskulatur selbst im Ruhezustand.
Nachzug
Bewegung der Abzugszunge nach dem Auslösen des Schusses.
Offener Anschlag
Frontseite des Körpers der Scheibe zugedreht. Besserer Seitenhalt als beim steilen Anschlag, aber schlechteres Rückstoss- und Zielverhalten.
Positionsgedächtnis
Fertigkeit, bestimmte Körperstellungen im Anschlag, beim Zielen und beim Abziehen einzunehmen und immer wiederholen zu können.
Ruhepause
Herzschlag im Ruhezustand, mindestens 10 Minuten nach der letzten körperlichen Anstrengung.
Roll-over-Abzug
Abzugsverhalten, bei dem der Abzugswiderstand kontinuierlich ansteigt und der Schuss durch "Überrollen" ausgelöst wird.
Stand
Bezeichnung für das Verhältnis des Körpers zu Armen und Beinen im Anschlag. Bezeichnet auch die Stelle, von der aus der einzelne Schütze schiesst.
Steady-state
Ausgeglichener Zustand von Sauerstoffaufnahme durch Atmen und Sauerstoffverbrauch durch körperliche Tätigkeit.
Stecher
Besondere Form des Abzugs bei Freien Pistolen, minimaler Widerstand, kein spürbarer Abzugsweg. Je nach Konstruktion wird die Übersetzung durch Hebel beschrieben (dreifacher / fünffacher Stecher).
Steiler Anschlag
Ausrichtung zur Scheibe, wenn die Füsse im 90-Grad-Winkel zu einer gedachten Linie in Schussrichtung stehen. Dabei ist die Distanz Auge - Visierung am grössten, und die Rückstossenergie geht (relativ) geradlinig in die Schulter des Schiessarms.
Stufenschiessen
Spezielle Form des Wettkampftrainings.
Triggerstop
Begrenzung des Abzugswegs nach dem Auslösen.
Trockentraining
Trainingsform für den Bewegungsablauf ohne scharfen Schuss.
Verkanten
Verdrehung der Visierung um die Längsachse.
Verklemmen
Verschiebung der Visierung in der Querachse (Korn steht nicht mittig in der Kimme, sondern links oder echts daneben).
Vorzug
Weg der Abzugszunge bis zum Druckpunkt.
Zielbild
Aus der Sicht des Schützen: Visierung und unscharfe Scheibe im Augenblick des Schusses.
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